Die kompletten Zitate zur "Argumentation"

»Die Gottheit zwingt den Propheten zwar mit ihrem allmächtigen Geiste in jenen Momenten seiner Tätigkeit, die Gott von ihm fordert, streng nach dem Willen der göttlichen Weisheit zu reden, zu schreiben und zu handeln, – aber darauf läßt sie ihn wieder ganz frei, und er kann dann tun und handeln, wie er will, und bei dieser Gelegenheit kann dann der Prophet auch Fehler begehen gleich wie ein jeder andere Mensch. – Hast du dieses verstanden, Mein lieber Freund?«

(Großes Evangelium Johannes, Band 10, Kapitel 240, Verse 6)

»Die sogenannten "Kritiker" von Profession müssen ja alles bekritteln und beschnüffeln und beschimpfen; denn das sind Leute, die vom Schimpfen leben, und da die Welt gegenwärtig allezeit lieber und viel aufmerksamer Beschimpfungen, als Belobungen liest, so ist diese böse Eigenschaft der Welt ein ganz besonders mächtiger Hebel, die Kritiker dahin zu vermögen, daß sie über alles schimpfen. Gelobt werden von ihnen nur Werke und Handlungen von machthabenden Menschen, denen es ein Leichtes ist, die über sie schimpfenden Kritiker durch allerlei sehr empfindliche Mittel zu Paaren zu treiben. Dafür aber lassen dann diese schimpflustigen Weltweisen desto mehr ihre Galle an allem aus, von dem sie keine Prügel zu befürchten haben, daher ist es notwendig, ihnen schon im voraus soviel als möglich ihr Eselsmaul zu stopfen, und mitunter in eine solche Mitteilung auch etwas Heu einzumischen, damit diese armen Tiere etwas zu fressen haben. - Es wäre ob der Mitteilung der Erde nicht weiter zu fragen, was mit den anderen Einwohnern es für eine Bewandnis hat, da die Hauptsache doch immer die Christen bleiben, und die geistige Erde nur von Christengeistern und nie von heidnischen beherrscht und geleitet wird; - aber es handelt sich hier bloß um einige Portionen Heu für die Kritiker, damit sie auch etwas dabei zum Fraße bekommen.«

(Erde, Kapitel 74, Verse 3-5)

»Mit dem Verstande aber besehen wird es euch immer mehr und mehr zu befremden anfangen; denn, wie schon gesagt, der Verstand hat nur sehr kurze Arme, welche noch dazu sehr schwach sind, und vermögen daher große Dinge, so sie ihnen auch sehr nahe wären, nicht zu erreichen, noch weniger aber ferne Sachen zu erreichen, sie dann an sich zu ziehen, und dann gar Sonnen in ihr enges Schneckenhaus zur blinden Betastung ihres genotzüchtigten Gefühls zu schieben; sehet, das geht durchaus nicht, und da der Verstand aber mit der Zeit doch gewahr werden muß, daß solches unmöglich ist, da wird er zornig, läßt Alles stehen, räumt alles unnötige Zeug aus seinem Schneckenhause und genügt sich in seiner eigenen Abstraktion, verabschiedet endlich sogar das genotzüchtigte Gefühl, und wird kälter denn der Nordpol selbst, und fängt an, sich selbst in seiner allerhöchsten Dummheit als einen Gott anzustaunen, wo nicht gar selbst anzubeten, da er es endlich so weit gebracht hat, daß er zu wissen anfängt, daß er nichts weiß, und in diesem Nichtswissen doch alles zu wissen wähnt; das ist denn hernach der größte Triumph, ja ein Triumph, für welchen das harmlose Kind keinen Heller gäbe, und jedem noch so geringen Engel davor ekelt.
Daher sollet auch ihr euren Verstand unter den Gehorsam des reinen Gefühles im lebendigen Glauben aus der Liebe zu Mir vollends gefangen nehmen!«

(Naturzeugnisse vom 16. Oktober 1840)


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